20.06.2022
Eine kurze Geschichte der Stadtkirche(n) zu Hildburghausen - der Kirchturm

Im Jahr 1286 fand die erste Erwähnung einer Kirche zu Hildburghausen statt. Ob es sich dabei schon um die Lorenzkirche handelt, welche erstmals 1317 namentlich erwähnt wird, weiß man nicht.

Beim großen Stadtbrand am 19. April 1779 wurde die Lorenzkirche, die damals schon den Beinamen ,,Stadtkirche" trug, zerstört. Aber nicht ganz! Wie man vor Kurzem heraus fand stammt die Sakristei - für nicht Kirchenkundige der Raum hinter dem Altar in dem sich der Pfarrer oder die Pastorin auf den Gottesdienst vorbereitet - von der Lorenzkirche und ist damit mindestens 700 Jahre alt. 
Am 12.März 1781 wurde, am gleichen Platz, mit dem Wiederaufbau begonnen und bereits am 18. Dezember war das Dach eingedeckt. Die Weihe der neuen ,,Haupt - und Stadtkirche" wurde schließlich am 24. November 1785 unter reger Teilnahme der Hildburghäuser Obrigkeit aber auch der Bauleute und der Bürgerschaft begangen. Bei dieser Gelegenheit wurden auch gleich noch eine Trauung und eine Taufe vollzogen. Gut 50 Jahre später drohte ein neuer Brand die Kirche zu zerstören. Am 5. Februar 1835 schlug bei einem heftigen Wintergewitter der Blitz in den Turm ein. Zu nächst wurde (nur) ein erheblicher Sachschaden festgestellt. Einige Stunden später züngelten jedoch Flammen an der Turmspitze empor. Nur durch den mutigen (und teilweise auch leichtsinnigen Einsatz) des Schieferdecker F. Friedrich konnte Schlimmeres verhindert werden. Die ganze Geschehen ist im Roman ,, Zwischen Himmel und Erde" von Otto Ludwig nach zu lesen. 

Die nächsten Jahre verliefen, bis auf ein paar Umbau- und Renovierungsarbeiten, für die Kirche ruhig. Bis im 1. Weltkrieg neues Ungemach über sie herein brach - die Glocken mussten dem Wahnsinn 1917 geopfert werden. Aber schon 1921 konnten sich die Hildburghäuser über 3 neue Glocken freuen. Zu diesem Zeitpunkt erhielt die Stadtkirche auch ihren Namen Christuskirche.

Bei der Erneuerung der Christuskirche (1989) wurde aus Geldmangel der Turm übergangen.
Der Turm der nach dem Brand 1779 fast neu errichtet wurde, zeigt nun Schäden in den oberen Turmstuben über den Glocken. Der Zahn der Zeit hat an den Balken genagt und einige sind verschoben, gebrochen oder vom Schwamm befallen. Durch die Schwingungen der Glocken haben sich die Schäden vergrößert. Seit Herbst 2020 liefen darum erhebliche Notsicherungmaßnahmen im Turm.
Die Kirchengemeinde ist sehr froh, dass die Glocken der Christukirche nun seit 2023 durch eine Notsicherung im Glockenstuhl, wieder geläutet werden können, wenn auch der Glockenstuhl nach wie vor einer dringenden Sanierung bedarf.
Auch wenn die ersten Bauabschnitte geschafft sind, der Turm der Christuskirche muss weiter saniert werden. Die Kosten für die Instandsetzung des Turmes und des Glockenstuhls liegen weit im 6-stelligen Bereich. Davon muss die Kirchgemeinde ca. 40% Eigenmittel erbringen.
Informationen zu Spenden und Freundeskreis der Evangelischen Kirchen in Hildburghausen können im Gemeindebüro in der Schleusinger Straße eingeholt werden.

 

Abschließend noch ein herzlichen Dank an Karl-Heiz Roß für seine maßgebliche Unterstützung. Er hat ein Heft erarbeitet, welches gegen eine angemessene Spende, auch im Gemeindebüro oder in der Christuskirche erhältlich ist.